LFSK 8-13

Linzer Fragebogen zum Schul- und Klassenklima für die 8. bis 13. Klasse. 1. Auflage

Kurzinformation:

Kurzinformation zum Verfahren

Der „Linzer Fragebogen zum Schul- und Klassenklima für die 8. – 13. Klasse“ (LFSK 8-13) ist ein Verfahren zur Erfassung des Klimas von Schulen und Schulklassen aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler. Sein Anwendungsbereich erstreckt sich von der 8. bis zur 13. Schulstufe; mit entsprechender Unterstützung bei der Vorgabe kann er auch in niedrigeren Schulstufen verwendet werden.

Das Verfahren besteht aus zwei Teilen, die sich auf unterschiedliche Ebenen der Organisation Schule – nämlich die Schule als Ganzes und die einzelne Schulklasse – beziehen.

Der erste Teil besteht aus 27 Items und bezieht sich auf die Schule als Ganzes. Es werden vier Dimensionen erfasst, die für die Qualität von Schulen wichtig erscheinen:

Wärme: erfasst das Ausmaß, in dem eine Schule von den Schülerinnen und Schülern als unterstützend, für­sorglich und persönlich erlebt wird; insbesondere spielt hier das Verhalten der Lehrerkräfte allge­mein eine Rolle.

Strenge: erfasst das Ausmaß, in dem das Verhalten der Schüler durch Vorschriften klar geregelt ist, sowie das Ausmaß, in dem die Einhaltung von Regeln überprüft wird bzw. Verstöße sanktioniert werden.

Anregung und Vielfalt: erfasst das Ausmaß, in dem an einer Schule ein über den bloßen Unterricht hinaus­gehendes kul­turelles Leben herrscht, das auch Außenstehende, vor allem die Eltern, miteinbezieht.

Betonung von Lei­stung: erfasst das Ausmaß, in dem eine Schule den Schülern vermittelt, daß sie Leistung (in jeder Form) hochschätzt, von den Schülern erwartet und sie ihnen auch zutraut.

Der zweite Teil (80 Items) bezieht sich auf die einzelne Schulklasse als Einheit. Hier werden 14 Aspekte („Elemente“) des Klimas erfasst:

Pädagogisches Engagement:

Ausmaß und Häufigkeit persönlich-för­derlichen, zuwen­denden, sorgenden, bemühten und nicht-lenkenden Verhaltens von Lehrpersonen.

Restriktivität:

Ausmaß stark lenkenden, kontrollierenden, herabsetzen­den und autoritären Verhaltens von Lehrpersonen.

Mitsprache:

Ausmaß, in dem sich Schüler/innen an Entschei­dungen beteiligen können.

Gerechtigkeit:

Ausmaß, in dem sich Schüler/innen in Hinblick auf die Beurteilung ihrer Leistungen sachlich und im Vergleich zu ihren Mitschüler/innen ge­recht und fair behandelt fühlen.

Komparation:

Ausmaß, in dem Schüler/innen einer Klasse untereinander verglichen werden, insbesondere bei der Feststellung und Bewertung von Leistungen.

Gemeinschaft:

Ausmaß des Zusammenhalts und der wechselseitigen Sympathie unter den Schüler/innen einer Klasse.

Rivalität:

Ausmaß, in dem in einer Klasse individueller Erfolg und in­dividuelles Lei­stungsstreben zu La­sten der Mitschüler/innen dominiert.

Lern­bereit­schaft:

Ausmaß, in dem sich die Schüler/innen einer Klasse selbst bzw. insgesamt als lernwillig und lern­interessiert beschreiben.

Störneigung:

Ausmaß, in dem die Schüler/innen einer Klasse nach ihren ei­genen Angaben Disziplin halten bzw. (absichtlich) Störungen organisie­ren.

Leistungs­druck:

Ausmaß der Belastung der Schüler/innen und persönlichen Überforde­rung durch die schu­lischen Anforde­run­gen.

Unterrichts­druck:

Hohes Tempo und fehlende Erklärungsqualität im Unter­richt.

Vermittlungs­­­qualität:

Ausmaß, in dem sich Lehrerkräfte bemü­hen, den Unterricht interessant, an­schaulich und einprägsam zu gestalten.

Schüler­beteili­gung im Un­ter­richt:

Ausmaß, in dem die Schüler/innen aktiv und eigenständig im Unterricht mit­arbeiten können.

Kontrolle der Schülerarbeit:

Ausmaß, in dem die Lehrpersonen darauf ach­ten, daß die Schüler/innen im Unterricht mitarbei­ten und geforderte Leistun­gen (z.B. Hausübungen) tatsächlich er­bringen.

Die Klima-Elemente auf Klassenebene lassen sich zu vier Dimensionen zusam­menfassen:

Sozial- und Leistungsdruck

Schülerzentriertheit

Kohäsion

Disziplin

Zusätzlich ist die Errechnung eines Gesamtwertes möglich.

Der Fragebogen kann als Individualverfahren zur Diagnose subjektiv erlebter Lernumwelten, als Gruppenverfahren zur Organisationsdiagnose in Schulen, zur Evaluation von Veränderungen sowie als Forschungsverfahren vor allem zur Prognose von Schülerverhalten eingesetzt werden.

Der LFSK8-13 erlaubt die Darstellung des Klimas auf Individualebene, in Schulklassen oder auf aggregierten Ebenenen des Schulsystems (Abteilungen, Schulen, Schularten) nach folgendem Muster:

Einsatzbereich

Schüler/innen der 8. bis 13. Klasse. Diagnose subjektiver Lernumwelten für Zwecke der Individualberatung, Organisationsdiagnose in Schulklassen und Schulen, Evaluation und Forschung.

Normen

Standardwerte auf Individualebene (N = 4.005), getrennt nach Altersstufen und Schularten, und auf aggregierter Ebene auf der Basis von 314 Schulklassen.

Bearbeitungsdauer

Etwa 25 Minuten.

Vertrieb:

http://www.testzentrale.de/programm/linzer-fragebogen-zum-schul-und-klassenklima-fur-die-8-bis-13-klasse.html